Sperrfristen und Geldstrafen

Wenn „Es“ erst kürzlich passiert ist, dauert es eine ganze Weile, bis Sie Post über die festgesetzte Geldstrafe und die Sperrfrist vom Gericht bekommen. Dies ist dann ein sogenannter Strafbefehl.

Zwischen Delikt und Strafbefehl vergehen ungefähr 4-5 Monate.

Wir empfehlen auf jeden Fall, einen Rechtsanwalt einzuschalten. Er kann aufgrund Ihrer persönlichen Lebensumstände mit der Staatsanwaltschaft sprechen, um eine mildere Strafe auszuhandeln.

Nehmen wir einmal das Beispiel Trunkenheitsfahrt:

Bei einem Wert über 1,6 Promille erwartet Sie erfahrungsgemäß eine Geldstrafe von einem Monats- Nettogehalt, aufgeteilt in „Tagessätze“. Ein Tagessatz ist der Betrag, den Sie an einem Tag üblicherweise zur Verfügung haben.

Hier ist zu beachten, dass Sie bei einer Strafe von über 90 Tagessätzen als vorbestraft gelten, was auch ins poliz. Führungszeugnis eingetragen wird. Üblicherweise fällt diese aber darunter aus. 30- 40 Tagessätze (Also 1 Monats- Netto) sind der Normalfall.

Bitte beachten Sie, dass die Sperre und Geldstrafe von Fall zu Fall unterschiedlich ist.

Folgende Umstände wirken sich IMMER strafschärfend aus:

– Unfall (Mit oder ohne Personenschaden)
– Fahrerflucht, auch der Versuch
– Sachbeschädigung
– Widerstand gegen die Polizei (Auch „Verfolgungsjagd“)
– Beleidigung der Polizisten
– Griffbereite Waffen

Zudem erhalten Sie eine Sperre zwischen 8- 12 Monaten. Im Schreiben vom Gericht heißt es dann: „… die Führerscheinstelle wird angewiesen, Ihnen vor Ablauf von X Monaten keine neue Fahrerlaubnis zu erteilen.“ Es ist also der Zeitraum, indem Sie keine Möglichkeit haben, Ihren Führerschein neu zu beantragen.

Was wirkt sich strafmildernd aus?

– Zeitnahe MPU- Beratung mit Bescheinigung (z.B. durch uns)
– Aussage der Reue über den Anwalt an die Staatsanwaltschaft
– Entschuldigung bei der Polizei (Und der Unfallopfer)
– Nachweisbare Geldspende an eine gemeinnützige Organisation
– Nachweisbare Anmeldung im Abstinenzprogramm bei einem MPI(Vertrag)

Sie sehen also, dass Sie einiges tun können, um noch mal mit einem blauen Auge davon zu kommen.

Es ist im eigenen Interesse ganz wichtig, dass Sie Einsicht und Reue zeigen. Denn der Richter interessiert sich vor allem für Ihre persönliche Haltung zu der Tat.