Die Alkoholfahrt

Fahren unter Alkohol und die Konsequenzen. Zunächst einmal muss unterschieden werden, ob es sich hier bei einer Fahrt unter Restalkohol handelt, oder ob es eine vorsätzliche Tat ist.

Auch Fahrten unter Restalkohol können Ihnen eine MPU- Auflage bescheren. Kommt es öfter vor, zudem noch mit einem Alkoholwert über 0,5 Promille, wird die Führerscheinbehörde berechtigte Zweifel an Ihrer Fahreignung haben. – Zudem will die Behörde eine spätere, vorsätzliche Alkoholfahrt Ihrerseits verhindern.

Die Fahrt unter Alkoholeinfluss ist in den meißten Fällen ein schleichender Prozess. Es kommt erst zu vereinzelten Fahrten mit einem erlaubten Promillewert von unter 0,5 Promille. Alles legitim soweit. Doch die Toleranz (Alkoholgewöhnung) nimmt mit der Zeit zu. Irgendwann traut man sich auch höhere Promillewerte zu. – Und genau hier findet dann der Kontrollverlust statt.

Aus 2 Getränken wurden irgendwann 5-6 usw. und es wird sich mit der Zeit keine Gedanken mehr darüber gemacht, ob man überhaupt noch in der Lage ist, ein Fahrzeug sicher zu führen.

Das klappt dann einige Male, und die Toleranz steigt weiter. Dann kommt in einem unerwarteten Moment die rote Kelle. Der Führerschein wird eingezogen und die Weiterfahrt untersagt.

Nun sind Sie, als unbescholtener Bürger zum Straftäter geworden. Genauer gesagt, Beschuldigter einer Straftat.

Jetzt werden Sie von der Polizei mit auf die Wache genommen zwecks einer Blutentnahme und zum Anfertigen eines Protokolls. Ein Arzt wird bestellt, der die Blutentnahme vornimmt. Er wird Sie auch auf Ihren allgemeinen Zustand hin testen.

Weigern Sie sich der Blutentnahme, so wird die Polizei einen richterlichen Beschluss von einem Bereitschaftsrichter einholen. Dies geschieht innerhalb weniger Sekunden via Fax.

Das Bedeutet, die Polizei darf jetzt auch mit Gewalt eine Blutentnahme an Ihnen vornehmen. Wenn Sie sich jetzt wehren, stellt dies einen ‚Widerstand gegen die Staatsgewalt‘ dar und es erwartet Sie eine weitere Anzeige. Zudem tut das Ganze auch noch weh.

Verhalten Sie sich also in jedem Fall gegenüber der Polizei kooperativ.

Im eigenen Interesse sollten Sie hier nur Angaben zu Ihrer Person machen. Die Daten stehen auf Ihrem Personalausweis.

Zur Tat selbst, sollten Sie schweigen. Das ist Ihr gutes Recht. Denn alles, was Sie jetzt sagen, kann die Justiz gegen Sie verwenden.

Nach dem Prozedere passiert erst mal nichts. Wir raten dringend, einen Rechtsanwalt für Verkehrsstrafrecht zuzuziehen.

Denn:
– Ungewissheit macht sich breit
– Wann kriege ich meinen Führerschein wieder?
– Habe ich an dem Abend noch andere Straftaten verübt?
– Eigentlich bin ich doch einer von den guten Fahrern
– Es war ja nur eine einmalige Sache
– Was denken jetzt die anderen über mich?
– Was ist mit meinem Job?
– Welche Strafe erwartet mich?
– Muss ich vielleicht sogar ins Gefängnis?
– Wem kann ich davon erzählen, ohne ausgelacht zu werden?
– Wie hoch ist der Alkoholwert in meinem Blut gewesen?
– Muss ich jetzt zur MPU?

Die Mühlen des Beamtenapparates mahlen langsam, aber sie mahlen. Und am Ende wird ein Richter sein Urteil zu dieser Sache fällen.

Im Strafbefehl dann, steht alles drin, auch die Begründung des Urteils mit einer Rechtsbehelfsbelehrung.

Sie sind jedoch nicht der Einzige, der jemals sowas getan hat. Es kommt gerade zu Zeiten des Karnevals, Schützenfeste etc. zu vermehrten Alkoholfahrten mit einer entsprechenden MPU- Auflage.

Sie hätten jetzt folgende, zum Teil ungünstige Möglichkeiten:

– 15 Jahre kein Auto mehr fahren und danach den Führerschein neu machen.
– Einfach ohne Führerschein weiterfahren (STRAFTAT- Bringt Sie in den Knast!)
– Mofa (Prüfbescheinigung) nach Ablauf der Sperrfrist fahren.
– E- Bike fahren. (Hier bitte Bestimmungen beachten.)
– Den ÖPNV nutzen
– Bekannte und Verwandte bitten, Sie zu fahren (Erzeugt Stress)

Oder Sie machen eine MPU mit einem vorangegangenen Abstinenzprogramm und vor allem mit einer guten Beratung/ Vorbereitung auf die MPU, z.B. durch uns. – Danach erhalten Sie den Führerschein zurück. Da es eine Neuerteilung ist, sind all Ihre Punkte gelöscht und Sie haben im Normalfall keine Probezeit.